Unsere Vision

In Ländern Lateinamerikas und der Karibik leben große Teile der Bevölkerung nach wie vor in Armut. In den Staaten, die sich in den letzten Jahren wirtschaftlich entwickelt haben, geht die Schere zwischen einer kleinen Gruppe Reicher und einer größer werdenden Gruppe Armer immer weiter auseinander. Die wirtschaftliche Entwicklung geht an weiten Teilen der Bevölkerung vorbei. Gerechtigkeit für alle Menschen und besonders für die Armen ist noch lange nicht erreicht.

Adveniat möchte erreichen, dass alle Menschen ein „Leben in Fülle“ (Joh 10,10) führen können. Konkret setzen wir uns ein für eine Kirche und Welt,

Adveniat möchte erreichen, dass alle Menschen ein „Leben in Fülle“ (Joh 10,10) führen können. Konkret setzen wir uns ein für eine Kirche und Welt,

  • in der das Leben, die Teilhabe und die Zukunft eines jeden Menschen gesichert sind;
  • in der Menschen verschiedener Kulturen einander achten und stärken;
  • in der Wissen und Ressourcen dem Wohl aller dienen;
  • in der die Schöpfung bewahrt wird;
  • in der die Menschenrechte geachtet werden
  • und in der die Nächstenliebe Richtschnur des Handelns ist.

Unser Handeln

Adveniat setzt sich dafür ein, dass alle Menschen gleichberechtigt am Projekt einer besseren Welt mitbauen können. Die Projekte, die Adveniat unterstützt, sollen helfen, dass Armut überwunden, Teilhabe aller Menschen an der Entwicklung der Gesellschaft möglich, kulturelle Vielfalt geschützt, Gerechtigkeit für alle Menschen erreicht sowie Gottes Schöpfung geachtet und gewahrt werden.

Im Mittelpunkt der Arbeit steht die Hilfe für die Armen in Lateinamerika und der Karibik. Unsere Projekte setzen dort an, wo die Not am größten und die Hilfe effektiv ist: an der Basis, direkt bei den Menschen, insbesondere bei den Armen.

Adveniat unterstützt dabei die Arbeit der katholischen Kirche in Lateinamerika und der Karibik. Adveniat unterstützt vor allem Projekte „an den Rändern der Gesellschaft“: Papst Franziskus hat die Kirche aufgefordert, sich stärker als bisher den Armen zuzuwenden – und an die „Peripherien der Existenz“ zu gehen, wo Schmerz und Ungerechtigkeit herrschen.

Informieren

Kriterien für die Projektförderung

Die Anträge für Hilfsprojekte von unseren Partnern aus Lateinamerika werden in der Adveniat-Geschäftsstelle in Essen geprüft. Nach welchen Kriterien wählt Adveniat Hilfsprojekte für eine Förderung aus?

  • Anliegen werden in Lateinamerika formuliert
  • Projekte kommen den Armen zugute
  • Projekte müssen Eigenteil bei der Finanzierung vorweisen

Unsere Geschichte

Die Geschichte des Lateinamerika-Hilfswerks Adveniat begann im „Hungerwinter“ 1946/1947, als in Deutschland die Menschen zu Hunderttausenden verhungerten, erfroren oder an durch das Elend bedingten Krankheiten zugrunde gingen. Die Nachrichten und Bilder dieses Massensterbens erschütterten auch das ferne Lateinamerika. Dort sammelten die lutherische und die katholische Kirche für die hungernden Kinder und alten Menschen in Deutschland.

Diese Hilfe von „drüben“ wurde nicht vergessen – auch nicht, als hierzulande Ende der 1950er Jahre die Not überwunden war und das so genannte Wirtschaftswunder begonnen hatte. Mehr und mehr Deutsche konnten einen Teil des Lohnes bzw. ihrer Rente für einen guten Zweck hergeben. Doch bis 1961 gab es kein Hilfswerk, das sich den pastoralen Anliegen der Katholiken in Lateinamerika annahm.

Aus Sonderkollekte entsteht ein Hilfswerk

Der Kölner Erzbischof Kardinal Josef Frings und sein Generalvikar Joseph Teusch reagierten mit einer Initiative zugunsten der Kirche in Lateinamerika und gewannen einen Dritten dafür: den Bischof des jungen Bistums Essen, Bischof Franz Hengsbach. Er schlug am 30. August 1961 der Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz eine „besondere Kollekte“ für Lateinamerika vor, die zu Weihnachten in allen Kirchen der Bundesrepublik und Westberlins gehalten werden sollte.

Der Erfolg dieser ersten Kollekte bewirkte, dass die Bischöfe auch in den Folgejahren zu Weihnachten die Lateinamerika-Kollekte ansetzten. 1969 machten die Bischöfe es dann offiziell. Aus den zunächst einzelnen Kollekten war damit ein weiteres weltkirchliches Werk entstanden: Adveniat.

Zum Nachlesen

Die ersten 50 Jahre der Geschichte Adveniats 1961 – 2011

Als die deutschen Bischöfe 1961 die Durchführung einerWeihnachtskollekte zur Unterstützung der pastoralen Arbeit der Kirche in Lateinamerika beschlossen, da ahnten sie nicht, dass daraus ein Hilfswerk werden könnte, das auch 50 Jahre nach der ersten Weihnachtskollekte für Lateinamerika für weite Teile der Kirche in Lateinamerika weiterhin eine lebensnotwendige Hilfe ist.

Die Bischöfe gaben dem Hilfswerk den Namen „Adveniat“, den sie aus der Vaterunser-Bitte „Adveniat regnum tuum – Dein Reich komme“ entlehnten. Es hätte kein besserer Name gefunden werden können, meint der Theologe Norbert Mette. „Drückt er doch die bleibende Zusage seitens Gottes aus, dass er den in der Welt bestehenden Zuständen nicht das letzte Wort lässt, sondern, wo man ihm radikal vertraut, die Welt eine andere werden kann und wird, als sie ist.“

Dieser Band der Reihe „Kontinent der Hoffnung“ will Schlaglichter werfen auf 50 Jahre Adveniat.
Er ist kein Geschäftsbericht über ein halbes Jahrhundert und auch keine Gesamtgeschichte, vielmehr erinnert er an markante Ereignisse, an langfristige Entwicklungen und an einige wegweisende Persönlichkeiten.

Leitbild der Geschäftsstelle
der Bischöflichen Aktion Adveniat
(Auszüge)

Grundlagen unserer Arbeit bei Adveniat

Gott schafft den Menschen nach seinem Ebenbild und spricht ihm Würde zu. Deshalb ist die Kirche Anwalt der Würde des Menschen und klagt sie ein, wo sie verletzt wird. (…)

Gerechtigkeit, ein Grundaspekt des Evangeliums, ist eine Voraussetzung für Frieden. Dazu gehört der Aufbau von gerechten Strukturen. (…)

Hauptaufgabe ist es, das Evangelium Jesu Christi durch Wort und Tat zu bezeugen.

Die Menschen stehen im Mittelpunkt, insbesondere die Armen, denn besonders in ihnen begegnen wir Christus, der gesagt hat: „Was ihr für einen meiner geringsten Brüder [und Schwestern] getan habt, das habt ihr mir getan.“ (Mt 25,40)

Die Adveniat-Geschäftsstelle intern

Aus unserer Sendung resultiert eine Haltung von Ehrlichkeit, Verantwortung und Bescheidenheit sowie ein ökologisch und gesellschaftlich verantwortlicher Umgang mit Ressourcen und finanziellen Mitteln. (…)

Die Adveniat-Geschäftsstelle in der Beziehung zu den Ortskirchen in Lateinamerika

Wir begegnen uns als Partner. Uns ist bewusst, dass die unterschiedlichen Rollen des Geldgebers und -empfängers ein partnerschaftliches Verhältnis erschweren können. Als Teil der Kirche in Deutschland haben wir aber die Aufgabe, Brücke zwischen den Ortskirchen in Lateinamerika und Deutschland zu sein. Das Bild der Brücke macht deutlich, dass es sich um einen Prozess des wechselseitigen Gebens und Nehmens handelt. (…) Beschenkt werden wir von unseren Partnern vor allem durch ihren lebendigen Glauben und den großen Reichtum ihrer Kulturen. (…)

Die Kirche in Lateinamerika nimmt den ganzheitlichen Pastoralbegriff des II. Vatikanums auf: (…) Sie hat die Armut und Ungerechtigkeit auf dem Kontinent erkannt und sich insbesondere der „bevorzugten Option für die Armen und für die Jugend“ und der Inkulturation verpflichtet. Die Kirche ist gesandt, sich für den ganzen Menschen einzusetzen – für seinen Glauben und für sein Leben. In Lateinamerika ist der Kirche bewusst, dass diese beiden Facetten zusammengehören. Adveniat nimmt diesen ganzheitlichen Pastoralbegriff auf und entspricht ihm in seiner Arbeit.

Die Adveniat-Geschäftsstelle als Teil der Kirche und Gesellschaft in Deutschland

In der Vermittlerrolle zwischen Spender und Projekt ist es unsere Aufgabe, die bereitgestellten Mittel verantwortungsbewusst, transparent und sparsam einzusetzen.