Die häufigsten Familiennamen
in Latein- und Südamerika

In Lateinamerika haben die meisten Familiennamen einen spanischen Ursprung. In zwei Ländern sind aber auch indigene Nachnamen sehr weit verbreitet.

Die häufigsten Nachnamen und Familiennamen sortiert nach Ländern in Südamerika

Karte von Latein- und Südamerika mit den häufigsten Familiennamen nach Ländern. Bild: Adveniat. Datenquelle: netcredit.com

Das US-amerikanische Kreditinstitut „Netcredit“ (deutsch: Vorfahren) hat für das Jahr 2019 die meistverbreiteten Nachnamen aller Länder der Welt ermittelt. In Lateinamerika dominieren noch immer die männlichen Nachnamen spanischer Herkunft.

In Uruguay, Kolumbien, der Dominikanischen Republik, Kuba und Costa Rica liegt der Familienname Rodríguez auf Platz eins. Der Nachname stammt aus dem Mittelalter und bedeutet „Sohn des Rodrigo“, abgeleitet vom germanischen Hrod-riks („reich an Ruhm“).

In Argentinien, Chile, Venezuela und Panama ist der am weitesten verbreitete Nachname Gonzáles. Laut der dritten Ausgabe des etymologischen Namenslexikons von Gutierre Tibón bedeutet der Nachname „Vermögen des Gonzalo“, Nachfahre des germanischen Gundislav. In Mexiko, Honduras und El Salvador landete der Nachname „Hernández“ ganz vorne. In Guatemala und Nicaragua heißen die meisten Menschen „López“. In Ecuador ist hingegen „Garcia“ der häufigste Familienname.

Aber auch Nachnamen indigenen Ursprungs finden in manchen Ländern Lateinamerikas eine weite Verbreitung: Der in Peru geläufigste Nachname ist „Quispe“. Er stammt aus den Sprachen des Volks der  Aymara („khespy“) und bedeutet „durchsichtig“, wie Glas oder Kristall, und wurde im Laufe der Zeit hispanisiert. Auch in Bolivien ist ein indigener Name auf dem Vormarsch: Mamani. Er ist ein andiner Nachname des Volks der Aymara, der schon vor der Ankunft der Spanier existiert hatte. Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Efe trägt mittlerweile etwas mehr als jeder zehnte Bolivianer diesen Familiennamen.

In Guyana ist der meistverbreitete Name hingegen kein indigener, sondern ein indischer: Persaud. Er hat seinen Ursprung im Sanskrit und bedeutet soviel wie Gnade. Rund 40 Prozent der Bevölkerung Guyanas sind Nachfahren von Einwanderern aus Indien.

Und wie steht es mit dem größten Land Lateinamerikas aus? In Brasilien ist der häufigste Familienname Da Silva  ­– wie der frühere Präsident „Lula“ da Silva. Der Name hat einen lateinischen Ursprung und leitet sich von dem Wort „Wald“ ab. Die Portugiesen brachten ihn nach Brasilien.

bb/jl