Brasilien: Mobile Anlaufstelle
für Kinder und Jugendliche auf der Straße

Juliana musste schnell erwachsen werden. Als sie vier Jahre alt war, starb ihre Mutter und sie kam in ein Heim. Dort blieb sie, bis sie zehn war. Dann lief sie weg, versteckte sich in den Straßen Rio de Janeiros, wurde wieder in ein Heim gebracht. Die Straße bedeutete Freiheit, keine Zwänge. Aber auch Gewalt und Drogen. Mit fünfzehn wurde sie auf der Straße vergewaltigt und schwanger.

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Der Straßenkinderbus bot ihr wie vielen anderen Kindern und Jugendlichen, die sonst keinen Ansprechpartner für ihre Fragen und Sorgen haben, eine mobile Anlaufstelle. Der umgebaute Reisebus macht regelmäßig in Rios Armenvierteln Station. Träger ist die „Pastoral do Menor“, die Pastoral für gefährdete Kinder und Jugendliche der Erzdiözese Rio de Janeiro, die von Adveniat unterstützt wird.

Seit fast 30 Jahren arbeitet Regina Leão für die „Pastoral do Menor“ und erlebt jeden Tag, was für Auswirkungen die Spirale der Armut, Perspektivlosigkeit, die prekäre Situation des öffentlichen Schulsystems, die zunehmende Gewalt und der leichte Zugang zu Drogen auf das Leben junger Menschen haben.

Im Straßenkinderbus gibt es Internetzugang, Tischtennisplatten sowie angeschlossene Tanz- und Capoeira-Kurse. Ausgebildete Mitarbeiter sind vor Ort, sprechen mit den Kindern und Jugendlichen über ihre Situation und geben Hilfestellung, wo sie nötig und gewollt ist.

Juliana macht Musik und „spielt“ Capoeira vor dem Bus des Projektes „Passaporte“ der Pastoral do Menor an der Praca Lamartine Babo im Stadtteil Tijuca.
Fotos: Kopp/Adveniat

Regina Leao, Koordinatorin des Projekts „Pastoral do Menor“ spricht mit Schulkindern.

Juliana Cristina Barreto da Silva mit ihrer Tochter Ester auf dem Weg zu ihrer gemieteten Wohnung in der Favela Morro dos Cabritos.

Der Bus bietet Kindern und Jugendlichen eine feste Anlaufstelle im Leben auf der Straße, in dem sie ansonsten meist auf sich allein gestellt sind.

Juliana hat gelernt, anderen Menschen wieder zu vertrauen und Hilfe zuzulassen. Heute sagt sie: „Ich werde nicht traurig, wenn ich an all das denke. Denn ich wäre ja sonst nicht die starke Person, die ich heute bin.“ Ihre kleine Tochter lebt in einer Pflegefamilie und verbringt die Wochenenden bei ihr. Über eine Tanzgruppe des Straßenkinderbusses hat sie neue Hoffnung geschöpft, möchte ihre Schulausbildung nachholen und eines Tages ganz mit ihrer Tochter zusammenleben.

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Unterstützen Sie mit Ihrer Spende benachteiligte Kinder und Jugendliche in Lateinamerika, damit sie ein gutes, aussichtsreiches Leben haben und verantwortungsvoll in der Gesellschaft mitwirken können.

Für weitere Informationen, wie Sie die Armen in Lateinamerika und der Karibik mit einer Spende unterstützen können, wenden Sie sich gerne an:

Carmen Martínez
Abteilung Spenderkommunikation
Telefon 0201 1756-209
E-Mail: carmen.martinez@adveniat.de