Überschwemmungen in Brasilien
Adveniat stellt 50.000 Euro bereit*
50.000 Euro* hat das Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat als Soforthilfe für die Opfer der katastrophalen Überschwemmungen im brasilianischen Bundesstaat Rio Grande do Sul zur Verfügung gestellt. „Die seit zwei Wochen andauernden Unwetter haben zu den heftigsten Überschwemmungen geführt, die der Süden Brasiliens je erlebt hat“, berichtet der Brasilienreferent des Lateinamerika-Hilfswerks Adveniat Norbert Bolte. „80 Prozent der knapp 500 Kommunen des Bundesstaates sind betroffen. Eine halbe Million Menschen sind ohne Trinkwasser, Strom und Obdach. Zu den bisher gezählten mehr als 140 Todesfällen kommen zahlreiche Vermisste.“
Die Indigenen in Rio Grande do Sul übernehmen, koordiniert von CIMI, die Verteilung der Hilfsgüter. Foto: Cimi
El Niño in bisher nicht gekanntem Ausmaß
Die Anfang Mai einsetzenden schweren Stürme und Regenfälle werden auf das Wetterphänomen El Niño zurückgeführt. Das bislang nicht gekannte Ausmaß sei jedoch eine Folge des menschengemachten Klimawandels. „Es sind einmal mehr die Menschen des Globalen Südens, die am stärksten unter der von den Industriestaaten im Norden zum größten Teil verursachten Erderwärmung leiden“, erklärt Adveniat-Experte Bolte. Den überwiegenden Anteil der Soforthilfe stelle Adveniat den indigenen Gemeinden zur Verfügung, die an den Ufern der Flüsse leben und die von der staatlichen Hilfe bislang kaum erreicht würden. „Gemeinsam mit Cimi, dem Indigenen-Rat der katholischen Kirche, versorgen wir sie mit Kleidung, Matratzen, Decken, Trinkwasser und Lebensmittel, um die Grundbedürfnisse wenigstens in Ansätzen zu stillen“, erklärt Bolte.
Die Pindo Poty-Gemeinschaft des Guarani-Mbya-Volkes im Viertel Lami in Porto Alegre ist eine der am stärksten von den Regenfällen in Rio Grande do Sul betroffenen Gemeinden. Foto: Roberto Liebgott/Cimi
Da auch für die nächsten Wochen Regenfälle angesagt sind und eine Entspannung der Situation nicht zu erwarten ist, hat das Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat weitere Hilfen in Aussicht gestellt. „Wir haben unseren Partnerorganisationen bereits signalisiert, dass wir weitere Unterstützung unbürokratisch zur Verfügung stellen werden“, so Bolte. Damit jeder Euro auch direkt den notleidenden Menschen zugutekommt, nutzt Adveniat die bestehenden Strukturen der katholischen Kirche vor Ort, die bis in die entlegensten Orte des Landes reichen. In Brasilien gebe es eine beeindruckende Hilfsbereitschaft. „Um den Armen in dieser nahezu aussichtslosen Situation beizustehen, braucht es aber auch unsere Solidarität aus Deutschland“, appelliert der Adveniat Brasilienreferent an die Spendenbereitschaft der Menschen hierzulande.
*Hinweis: laut aktuellem Stand vom 22.05.2024 wurden bereits 70.000€ Brasilien-Nothilfe von Adveniat zur Verfügung gestellt.
Adveniat
Das Lateinamerika-Hilfswerk der katholischen Kirche in Deutschland steht für kirchliches Engagement an den Rändern der Gesellschaft und an der Seite der Armen. Getragen wird diese Arbeit von vielen Spenderinnen und Spendern – vor allem auch in der alljährlichen Weihnachtskollekte am 24. und 25. Dezember. Adveniat finanziert sich zu 95 Prozent aus Spenden. Die Hilfe wirkt: Im vergangenen Jahr konnten 1.500 Projekte mit rund 32 Millionen Euro gefördert werden, die genau dort ansetzen, wo die Hilfe am meisten benötigt wird: an der Basis, direkt bei den Menschen vor Ort.