Zehn Jahre Repam

Amazonas-Schutz als zentrale Aufgabe der Kirche

Vor zehn Jahren gründete die katholische Kirche das länderübergreifende Netzwerk Repam (Red Eclesial Panamazonica) als Zusammenschluss von kirchlichen und nichtkirchlichen Organisationen – darunter das Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat. Ihr Ziel: den Schutz des weltweit einmaligen Ökosystems Amazonas vorantreiben, das gnadenlos ausgebeutet wird. Bereits bestehende kirchliche Strukturen und Öffentlichkeitsarbeit sollen auf die Nöte der lateinamerikanischen Indigenen aufmerksam machen.

Der Amazonas ist ein wichtiges und einmaliges Ökosystem. Foto: Adveniat

Im Einsatz für Indigene und die Natur

Das Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat ist seit 2014 Mitglied des Netzwerks und setzt sich für die Zukunft der bedrohten Völker und Schöpfung am Amazonas ein. Jedes Jahr fördert das Hilfswerk mit mehr als drei Millionen Euro Projekte im Amazonasgebiet. Gemeinsam mit Repam unterstützt Adveniat betroffene Gemeinden vor Ort, fördert Initiativen zum Schutz der Lebensräume und zur Bewusstseinsbildung. Indigene mit ihren jahrhundertealten Erfahrungen sollen nicht nur gehört werden und mitbestimmen, sondern zu Gestaltern ihrer eigenen Zukunft werden.

Auch in Europa versuchen Adveniat und Repam ein Bewusstsein für die Situation der Indigenen und die Zerstörung der Natur zu schaffen. Mit Erfolg: Nach jahrelangem Einsatz hat der Bundestag beispielsweise die ILO 169 zum Schutz der indigenen Völker beschlossen. Die Amazonas-Synode 2019 in Rom hat deutlich gemacht: Christinnen und Christen sind aus dem Glauben heraus verpflichtet, Antworten auf die soziale und ökologische Krise zu suchen.

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Die Aufgaben werden auch in Zukunft umfassend sein: Brasilien plant trotz öffentlicher Bekundung für mehr Umwelt- und Klimaschutz Milliardeninvestitionen in die Gewinnung fossiler Brennstoffe – auch im Amazonas-Mündungsbecken. Eine Eisenbahn durch Teile des Amazonas soll Soja-Transporte zu Amazonas-Häfen erleichtern. Aus Venezuela melden Umweltschützer kaum vorstellbare Zerstörungen im Orinoco-Becken. Und dann ist da noch der internationale Drogenhandel. Dessen Chemiekeulen in illegalen Laboren bei der Drogenproduktion sorgen im Regenwald für Verseuchung, zudem werden Flächen für den Anbau illegal abholzt. Der illegale Bergbau ist inzwischen in vielen Ländern außer Kontrolle geraten.

Da die Ausbeutung des Amazonas anhält, braucht es weiterhin überparteiliche Stimmen, die Regierungen unabhängig von ihrer ideologischen Ausrichtung auf die Finger schauen. Genau das taten Vertreterinnen und Vertreter von Repam und der Kirchenkonferenz CEAMA (Conferencia Ecclesial de la Amazonía) bei ihrem jüngsten Treffen mit dem Papst. Sie drückten ihre Besorgnis über die Ermordung von Umweltschützern, die Ausbeutung der natürlichen Ressourcen und den illegalen Bergbau aus.

Helfen Sie uns, weiterhin an der Seite der Indigenen im Amazonas zu stehen und sie in ihrem Widerstand gegen industrielle Interessen zu unterstützen!