Papst verurteilt Trumps Plan zur Massenausweisung von Migranten

Das Verhältnis zwischen Papst Franziskus und Donald Trump war schon in dessen erster Amtszeit nicht gut. Das lag auch am Thema Migration. Nun hat der Papst Trumps Ausweisungspläne scharf kritisiert.

Durchgangslager für Migranten auf dem Weg zur nördlichen Grenze mit Costa Rica, organisiert vom panamaischen Grenzschutz, Metití, Provincia de Darién, Panama. Foto: Adveniat/Florian Kopp

Papst Franziskus hat die Ankündigung Donald Trumps zur massenhaften Ausweisung von Migranten scharf kritisiert. Wenn der künftige US-Präsident als eine seiner ersten Amtshandlungen illegale Zuwanderer zurückschicken würde, wäre das „eine Tragödie“, sagte der Papst am Sonntagabend im italienischen Fernsehen. „Er lässt die Armen die Rechnung für die ungleiche Verteilung zahlen“, so der 88-Jährige.

Durch seine Migrationspolitik wird Trump den Druck auf Mexiko und Zentralamerika massiv erhöhen, so wie es auch bereits in seiner ersten Amtszeit der Fall war. „Es gibt tatsächlich die Befürchtung, dass er undokumentierte Migranten massiv ausweisen wird“, sagt Adveniat-Hauptgeschäftsführer Pater Martin Maier. Aber auch das werde ihn vor Herausforderungen stellen, die sicher nicht einfach zu bewältigen sind. „Einerseits sind sie die Arbeitskräfte, die in den USA benötigt werden, andererseits möchte er die Grenze zu Mexiko dichtmachen“, so der Adveniat-Chef.

„Es wird sicher für alle schwieriger werden, die für Menschenrechte in Lateinamerika eintreten; die sich für den Schutz der Umwelt, besonders in Amazonien engagieren; die für die Demokratie einstehen“, sagt Maier. „Genau da setzen viele Projekte von Adveniat an. Wir können uns nicht unmittelbar in die Politik einmischen, aber wir können die Voraussetzungen für Demokratie schaffen.“ Dafür sei Bildung wichtig, sowie die kirchliche Medienarbeit und die Friedensinitiativen, besonders in Kolumbien. „Das werden die Felder sein, auf denen wir auch in Zukunft Schwerpunkte setzen“, sagt der Adveniat-Chef.