Lateinamerika in Sorge um Papst – Gebete für Franziskus in Argentiniens Armenvierteln

Im Heimatland des Papstes und in ganz Südamerika wächst die Sorge wegen des angeschlagenen Gesundheitszustandes des Kirchenoberhauptes. Armenpriester organisieren spezielle Gottesdienste.

Armenpriester organisieren im Heimatland des Papstes Gottesdienste, um für Franziskus zu beten. (Symbolbild) Foto: Adveniat/Jürgen Escher

Drei Tage lang soll gebetet werden. “Wir Priester und Gemeinschaften aller Armen- und Arbeiterviertel des Landes schließen uns dem ständigen Gebet für die Gesundheit unseres geliebten Papstes Franziskus an”, heißt es in einer Mitteilung der “Curas Villeros” – der argentinischen Armenpriester. “Als Akt der Einheit rufen wir in allen unseren Stadtvierteln gemeinsam zu einem Triduum von Messen auf, um für seine Gesundheit zu beten.”

Damit ist die Sorge um den Gesundheitszustand des Papstes auch in seinem Heimatland angekommen. Weil sowohl die Armenpriester als auch die Bischöfe in Argentinien einen direkten Draht zu Franziskus und seinem Umfeld haben, ist davon auszugehen, dass sie genau wissen, wie es um ihren Landsmann steht. Das könnte erklären, warum die Anteilnahme diesmal anders ist als bei vorangegangenen Klinikaufenthalten Jorge Mario Bergoglios – wie Franziskus mit bürgerlichem Namen heißt. Diesmal ist es offenbar ernster. Die argentinischen Medien berichten ausführlich.

Die Argentinische Bischofskonferenz meldete sich ebenfalls zu Wort. “Mit Dankbarkeit für seinen unermüdlichen Dienst an der Kirche und der Welt begleiten wir ihn spirituell in diesem Moment der Internierung und Ruhe”, heißt es in einem Schreiben, das von Erzbischof Marcelo Colombo von Mendoza unterzeichnet ist. Die Bischöfe rufen “alle Gemeinden auf, sich im Gebet für die Gesundheit von Papst Franziskus zu vereinen und den Herrn um eine baldige Genesung zu bitten”.

Papstbesuch in Argentinien auf der Kippe?

Eigentlich ist für dieses Jahr ein Besuch von Franziskus in der Heimat angedacht. Es wäre der erste und lang ersehnte seit seiner Wahl zum katholischen Kirchenoberhaupt im März 2013. Doch bislang standen entweder andere Auslandsreisen oder Wahlkämpfe in Argentinien dem Vorhaben entgegen. Ob es angesichts der zunehmend angeschlagenen Gesundheit des Papstes überhaupt noch zu der Visite kommt, ist fraglich. Ende des Jahres stehen Parlamentswahlen an.

Auch über die Landesgrenzen hinaus verfolgen Politik und Gläubige auf dem Heimatkontinent die Meldungen aus dem Vatikan. Kubas kommunistischer Machthaber Miguel Diaz-Canel wünschte Franziskus ebenso baldige Genesung wie Mexikos linksgerichtete Präsidentin Claudia Sheinbaum. Generell ist die Anteilnahme unter den lateinamerikanischen Linkspolitikern deutlich größer als unter den konservativen Funktionsträgern.

Anteilnahme aus ganz Lateinamerika

Der Lateinamerikanische Bischofsrat CELAM schrieb in Person des Vorsitzenden Kardinal Jaime Spengler, Erzbischof von Porto Alegre in Brasilien: “In diesen Momenten möchten wir ihm unsere Zuneigung und Nähe zum Ausdruck bringen.” Zugleich vertraute Spengler Franziskus “der Fürsorge Unserer Lieben Frau von Guadalupe an”, einer der Schutzheiligen Lateinamerikas.

Der 88 Jahre alte Papst war am Freitagvormittag mit schwerem Husten und Atembeschwerden in die römische Gemelli-Klinik eingewiesen worden. Am Montagmittag gab der Vatikan bekannt, dass er an einer polymikrobiellen Atemwegserkrankung, einer Infektion mit verschiedenen Krankheitserregern, leide. Aus Rom heißt es, die Erkrankung sei komplex.

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Carmen Martínez
Abteilung Spenderkommunikation
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