El Niño – Wetterphänomen mit weltweiten Folgen

El Niño ist ein Wetterphänomen, das alle zwei bis sieben Jahre die Wetterverhältnisse auf der Südhalbkugel entlang des tropischen Pazifiks aus dem Gleichgewicht bringt: durch veränderte Luft- und Meeresströmungen fällt in trockenen Regionen plötzlich Regen, während regenreiche Gebiete unter Dürre leiden. Diese Wetteranomalie beeinflusst das Wetter auf der ganzen Welt und hat meist katastrophale Folgen für Millionen von Menschen, Tieren und Pflanzen, da Ernten ausfallen und die Zahl an Waldbränden steigt. 

Zuletzt 2024 kosteten Überschwemmungen in Brasilien hunderten Menschen das Leben. Doch El Nino und el Nina sind ebenfalls für starke Dürreperioden in Lateinamerika verantwortlich und haben schwerwiegende Auswirkungen auf die Lebensbedingungen von Millionen von Menschen. Foto: Adveniat/Caritas Brasilien

Wann El Niño auftritt und was es auslöst, ist Forschenden bis heute unklar. Angesichts der Klimakrise ist es jedoch wichtiger denn je, das wiederkehrende Phänomen zu verstehen und sich darauf vorzubereiten, denn zeitgleich steigt die globale Durchschnittstemperatur bereits unaufhörlich.

Normale Wetterlage

Normalerweise wehen Passatwinde über dem Äquator von Ost nach West und treiben so warmes Oberflächenwasser des Pazifiks von Südamerika Richtung Südostasien und Australien. Vor der Küste Südamerikas steigt dabei kaltes, nährstoffreiches Wasser auf. So bleibt der Westpazifik um etwa 10 Grad wärmer, was dort zu starken Niederschlägen führt, während es in Südamerikas Küstenregionen üblicherweise trocken bleibt.

Wetterphänomen: Was passiert bei El Niño?

Das Wetterphänomen sorgt dafür, dass sich die Luft- und Meeresströmungen zwischen Südamerika und Südostasien ändern und ganz umkehren. Es schwächt die Passatwinde und erwärmt den Ozean vor Südamerikas Küste, da das warme Wasser nicht meerwärts getrieben wird. Dadurch kann das kalte, nährstoffreiche Wasser nicht aufsteigen, was das Nahrungsangebot an Plankton für Meerestiere reduziert und die Fischschwärme ziehen sich zurück. Die aufsteigende warme Luft führt zu extremen Regenfällen an der sonst trockenen Küste Südamerikas, während sich das Wetterphänomen in Südostasien und Australien gegenteilig zeigt und zu Dürre und erhöhter Waldbrandgefahr führt.

Auf El Niño folgt meist La Niña

Das Gegenstück zu El Niño ist La Niña. Als Teil des sogenannten El Niño/Southern Oscillation (kurz ENSO)-Zyklus tritt sie typischerweise nach einer Normalphase, die nach El Niño folgt, auf – nur mit umgekehrten Vorzeichen. Bei der Kälteanomalie La Niña herrschen die normalen Strömungsverhältnisse, aber die Passatwinde wehen stärker als normal. Der Westen wird noch wärmer und feuchter, während der Osten trockener bleibt. Dies führt in Südostasien und Australien zu einem erhöhten Risiko für Starkregen und Überflutungen, während in Südamerika wenig Regen fällt. Am Horn von Afrika (u. a. Somalia) kommt es zu Dürren. Auf das La Niña Phänomen folgt wieder eine Normalphase, bevor der Zyklus erneut mit El Niño beginnt. Beide Wetteranomalien dauern in der Regel neun bis zwölf Monate.

Wie hilft Adveniat?

Das Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat unterstützt die Menschen in Lateinamerika, die unter El Niño leiden, wie zum Beispiel im brasilianischen Bundesstaat Rio Grande do Sul im Mai 2024. Schwere Stürme und Regenfälle führten zu katastrophalen Überschwemmungen. Eine halbe Million Menschen hatte keinen Zugang zu Trinkwasser, Strom und Obdach. Hunderte Menschen sind gestorben, viele weitere werden bis heute vermisst. Adveniat hat damals 70.000 Euro als Soforthilfe für die Betroffenen bereitgestellt.

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Kirchliches Amazonas-Netzwerk Repam

Darüber hinaus engagiert sich Adveniat nachhaltig für die Zukunft bedrohter Völker und der Schöpfung. Gemeinsam mit dem panamazonischen kirchlichen Netzwerk REPAM (Red Eclesial Panamazónica) und dem Rat für indigene Missionare (CIMI, Conselho Indigenista Missionário) unterstützt das Hilfswerk indigene Gemeinschaften in Lateinamerika und setzt sich für den Erhalt des Amazonas-Regenwaldes und anderer regionaler Ökosysteme ein. Dass Papst Franziskus dieses Anliegen mit Nachdruck unterstützt, insbesondere durch seine Enzyklika Laudato si‘, bestärkt Adveniat in seinem Einsatz.

Dieses Engagement steht darüber hinaus im Einklang mit den 17 Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen (SDGs) und spiegelt die Adveniat-Vision „Ein Leben in Fülle für Alle“ wider: eine sozial, ökologisch und ökonomisch gerechte Welt zu fördern.

Erfahren Sie mehr darüber, wie sich das Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat sich für den Umweltschutz und den Kampf gegen den Klimawandel einsetzt.

Für weitere Informationen, wie Sie die Armen in Lateinamerika und der Karibik mit einer Spende unterstützen können, wenden Sie sich gerne an:

Carmen Martínez
Abteilung Spenderkommunikation
Telefon 0201 1756-209
E-Mail: carmen.martinez@adveniat.de