Adveniat zum neuen Papst: „Brückenbauer zwischen Globalem Norden und Globalem Süden“
„Mit Robert Prevost, einem US-Amerikaner, der Bischof in Südamerika war, ist ein echter Brückenbauer, also ein Pontifex, zwischen den beiden Amerikas und dem Globalen Norden und dem Globalen Süden gewählt worden.“ Das sagt Pater Martin Maier, Hauptgeschäftsführer des Lateinamerika-Hilfswerks Adveniat, in einer ersten Reaktion auf den neuen Papst Leo XIV., der am Donnerstag, 8. Mai 2025, im vierten Wahlgang von den insgesamt 133 wahlberechtigten Kardinälen gewählt worden ist.

Papst Leo XIV., in den USA geboren, aber jahrzehntelang in Südamerika aktiv, wird dort als “Latino” betrachtet: Foto: Vatican Media/Romano Siciliani/KNA
Kardinal Robert Prevost ist der frühere Bischof von Chiclayo in Peru, war Adveniat-Projektpartner und Präsident der Päpstlichen Kommission für Lateinamerika im Vatikan. „Mit Leo XIV. wird dem US-Präsidenten ein Amerikaner gegenübergestellt, der das Gegenteil von Donald Trump repräsentiert: Er baut Brücken und keine Mauern. Er steht auf der Seite der Armen und Ausgegrenzten“, so Pater Maier weiter.
Starkes Signal der Kirche für Frieden und Einheit
Mit dieser Wahl habe die Kirche ein starkes Signal gesetzt, dass sie als synodale Weltkirche den Frieden für alle Menschen bringen und die zerrissene Welt einen will. Sein Vorgänger Papst Franziskus habe sich als pastoraler Streetworker kompromisslos für Flüchtlinge eingesetzt und Gefangenen die Füße gewaschen, sei auf Kranke zugegangen und habe so strukturell die Option für die Armen wieder zum Maßstab kirchlichen Handelns erhoben.

Pater Martin Maier ist Hauptgeschäftsführer des Lateinamerika-Hilfswerks Adveniat. Foto: Adveniat/Martin Steffen.
Gleichzeitig habe Franziskus die Kirche wieder zu einem weltweit geschätzten und vielbeachteten Global Player gemacht. „Die Armen, die Hungernden, die Flüchtenden und die Gefangenen weltweit können sicher sein, dass Papst Leo XIV. für sie kompromisslos Partei ergreifen wird“, zeigt sich Adveniat-Hauptgeschäftsführer Pater Maier überzeugt.
Adveniat verzeichnet 2,3 Millionen Euro mehr Spenden als im Vorjahr
Der Tag der Wahl von Papst Leo XIV. hat mit einer Pressekonferenz begonnen, auf der das Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat die Bilanz für das Geschäftsjahr 2024 vorgestellt hat. Es ist Adveniat gelungen, 2024 Spenden in Höhe von 37,3 Millionen Euro einzunehmen. Das sind 2,3 Millionen mehr als im Vorjahr. Mit über 33,8 Millionen Euro sind 2024 mehr als 1.000 Projekte von Adveniat gefördert worden.
„Adveniat ist und bleibt damit die verlässliche, stabile und tragfähige Brücke der Solidarität zwischen Deutschland und Lateinamerika. Das ist die gute Nachricht, die von der Adveniat-Bilanz 2024 für die Menschen – insbesondere die Armen – in Lateinamerika und der Karibik ausgeht. Die Wahl von Papst Leo XIV. ist die gute Nachricht dieses Tages für die Menschen – insbesondere die Armen – im Globalen Süden aber auch an allen Rändern der Gesellschaften dieser Welt. Und das am 80. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs in Europa und damit der Befreiung vom mörderischen Naziregime“, fasst Pater Maier den denkwürdigen Tag zusammen.