Adveniat: Stopp der US-Auslandshilfe hat globale Folgen

Mit ihrer America-first-Politik streicht die US-Regierung massiv Entwicklungshilfe. Das trifft auch Projekte von Adveniat und anderer europäischer Organisationen.

Mitarbeiterin des Projekts der Indigenen-Pastoral der Kuna mit Adveniat-Referentin Inés Klissenbauer bei einem Podium mit Jugendlichen. (Symbolbild) Foto: Adveniat/Jürgen Escher

Adveniat warnt vor den Folgen des von US-Präsident Donald Trump verfügten Finanzierungsstopps für Auslandshilfen. Die Entscheidung, mit der zahlreiche Projektfinanzierungen eingefroren und 1.600 Stellen bei der Entwicklungsbehörde USAID gestrichen werden, habe globale Folgen, sagt Adveniat-Mittelamerika-Referentin Inés Klissenbauer. Viele europäische Nichtregierungsorganisationen erhielten Geld über USAID und indirekt über das UN-System. Auch lokale Partner europäischer Organisationen sind auf US-Finanzierung angewiesen.

Der Schritt der US-Regierung schwäche den Aufbau demokratischer Gesellschaften durch lokale Akteure. Der Aufbau von Vertrauen und Infrastruktur habe Jahre gedauert. Lokale Organisationen hätten nun eine noch größere Last zu tragen.

Partner bitten Adveniat um Hilfe

Klissenbauer berichtet, dass Partnerinnen und Partner in Lateinamerika konkret vom Stopp der Entwicklungshilfe von USAID betroffen sind, deshalb bereits auf Adveniat zukommen und dies in Zukunft sicherlich vermehrt tun werden. „So sind zum Beispiel Gelder für Projekte zur Unterstützung von Studierenden weggefallen, die aus Nicaragua in Nachbarländer geflohenen sind. Hier werden wir nun angefragt, ob Adveniat einspringen kann“, berichtet Klissenbauer.

Einer Organisation in El Salvador seien die Mittel für Einkommen schaffende Projekte mit Jugendlichen gestrichen worden. „Auch bei einer Menschenrechtsorganisation fallen Fördergelder zur Unterstützung und Begleitung von Familienangehörigen weg, deren Jugendliche und junge Männer im Gefängnis sind. Im Kampf gegen die Jugendbanden hat Präsident Nayib Bukele teilweise wahllos auch Unschuldige verhaften lassen. Im Gefängnis sitzen sie ohne Verfahren, es drohen ihnen Hunger, Gewalt und Folter“, erklärt die Adveniat-Referentin.

Adveniat-Mittelamerika-Referentin Inés Klissenbauer. Foto: Adveniat

Aufzufangen sind die Ausfälle nicht

Bukele, der Präsident Trump angeboten hat, in El Salvadors Gefängnissen auch US-Gefangene unterzubringen, spielt das in die Karten. „Für die Menschen und die Hilfsorganisationen vor Ort ist es eine sehr schwierige Situation“, sagt Klissenbauer. „Wir bei Adveniat unterstützen die Partnerinnen und Partner selbstverständlich so gut es geht und springen auch an manchen Stellen ein.“ Aufzufangen seien die Ausfälle jedoch nicht. „Als Hilfswerk, dass sich zu 95 Prozent aus Spenden finanziert, sind unsere Möglichkeiten begrenzt.“ (kna/adveniat)

Für weitere Informationen, wie Sie die Armen in Lateinamerika und der Karibik mit einer Spende unterstützen können, wenden Sie sich gerne an:

Carmen Martínez
Abteilung Spenderkommunikation
Telefon 0201 1756-209
E-Mail: carmen.martinez@adveniat.de